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Guten Morgen Beitrag 5

Intro

Wenn man eine Wohnung kauft, gehört einem die Luft zwischen vier Wänden

Hazel Brugger

2.Teil

„Es ist nicht so einfach – it’s not easy“

„…Die Wohnungsfrage ist zurück im gesellschaftlichen Diskurs.“ (…)

Also würde man dieser Argumentation folgen, so würde eine Enteignung die Berliner Mieter*innen schützen, der Senat hätte ein Argument in der Hand gegen Spekulation und der Markt wäre reguliert.

Aber so einfach und schwarz-weiß ist es leider nicht.

Gabor Steingart, ehemaliger Journalist des Spiegels, gibt zu bedenken:
Was passiert nach der Enteignung? Damit würden Entschädigungsforderungen von mehr als 29 Milliarden Euro auf die Stadt zukommen, und die Deutsche Wohnen hat damals alles für einen sehr günstigen Preis von 2 Milliarden Euro erstanden. Wer badet dies aus? – Der Berliner Steuerzahler und die Berliner Steuerzahlerin. Wollen wir das? Und was geschieht danach? Investitionsstaus könnten für weitere Milliarden Defizit sorgen.

Außerdem so sagt die andere Seite, sollte der Markt dies regulieren und bis zu einem gewissen Grad tut er dies auch, nach jeder Regulierung durch den Senat kommt eine weitere um die Ecke und dann entsteht eine Schattenwirtschaft, allein durch den Mietendeckel (obwohl es vorher den zahnlosen Tiger „Mietpreisbremse und Mietenspiegel“ bereits gaben) und durch Überregulierung sind 39% der Wohnungen vom Markt verschwunden, so dass die Mietreduzierung von November 20 bis April 21 zwar den Mieter*innen kurzzeitig genutzt hat, die bereits eine Wohnung haben. Aber leider nicht jenen, die eine Wohnung suchen. Und jetzt herrscht eine große Verunsicherung. Blöd gelaufen!

Nun drohen massive Rückzahlungen und im schlimmsten Fall Obdachlosigkeit. Hier muss nun auch der Senat in die Bresche springen….
Dies kann man nachlesen (sehr gute Text in Englisch, beim “Exberliner”, für alle diejenigen, die sich mehr für das Thema interessieren). Hier:

https://www.exberliner.com/features/politics/politics-under-the-cap/
https://www.exberliner.com/features/politics/mietendeckel-effects-one-year/
https://www.exberliner.com/features/people/who-owns-berlin/
https://www.exberliner.com/features/opinion/red-flag-deutsche-wohnen/

Fazit

Und wir glauben: Die gute Durchmischung macht’s. Natürlich ist mit der Internationalisierung auch mehr Kapital in die Stadt geflossen und natürlich tut es allen Berliner gut, dass die Mauer weg ist, das Piefige wirklicher Internationalität weicht und wir auch als „Otto-Normal-Verbraucher“ uns mit den niedrigen Zinsen den Kauf einer Immobilie leisten können.

Nicht der einzelne private Besitzer ist das Problem, im Gegenteil, er schafft Wohnraum für eine andere Familie, die einziehen kann, wenn er aus seiner Mietwohnung auszieht.

Und man kann das Rad nicht wieder in die 80ger Jahre zurückdrehen. Wir sind inzwischen fast vier Millionen Berliner*innen und wir müssen zusammenleben. Ja, es ist ein Verdrängungsmarkt und ja, der Senat sollte keine Anonymität im Katasteramt zulassen.

Aber, und hier gebe ich Herrn Jakob Mähren recht, „die Wohnungsnot ist wie eine Hungersnot, nicht Enteignung schafft neue Wohnungen, sondern das Baurecht verschlanken, die vielen innerstädtischen Lücken nutzen und es den Investoren und Projektplanern, die ja neue Projekte bauen möchten, nicht erschweren, sondern erleichtern und Bauen, Bauen, Bauen!”

Bauen,bauen,bauen!

Hingegen Tatian Schneider, urbane Theoretikerin setzt auf Umnutzung des Bestands.

Aber das ist eine andere Geschichte ….


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