(…) Teil 2 von 2
„Der Berliner ist nicht fleißig, er ist immer aufgezogen. Er hat leider ganz vergessen, wozu wir eigentlich auf der Welt sind. Er würde auch noch im Himmel – vorausgesetzt, dass der Berliner in den Himmel kommt – um viere was vorhaben. Manchmal sieht man Berlinerinnen auf ihren Balkons sitzen. Die sind an die steinernen Schachteln geklebt, die sie hier Häuser nennen, und da sitzen die Berlinerinnen und haben Pause. Sie sind gerade zwischen zwei Telefongesprächen oder warten auf eine Verabredung oder haben sich – was selten vorkommt – mit irgendetwas verfrüht – da sitzen sie und warten. Und schießen dann plötzlich, wie der Pfeil von der Sehne – zum Telefon – zur nächsten Verabredung.“ Ignatz Wrobel (alias Kurt Tucholsky)
Als wäre es gestern gewesen. Und Heute?
In unserer Wirklichkeit: Am Weltfrauentag
scheint die Sonne, der Himmel blau. Und dennoch scheint vieles so ähnlich.
An Walter Hasenclever schrieb Tucholsky:
„Europa nicht aufnahmefähig für solche Leute ist. Sie verhungern. Zweitens zerfallen sie, wie jede Emigration, und nun noch deutsche, in 676 kleine Grüppchen, die sich untereinander viel mehr bekämpfen werden als etwa alle zusammen Adofn (dem wir das L nun endgültig
wegnehmen wollen, wir brauchen es ja für Eckner, Hei Adof!)
Er nahm Hitler das „L“ weg.
Wie kreativ! Wie famos!
Können wir uns nun darauf einigen: Wir alle, dass wir alternativlos divers sind: In unserer jungen alten Republik und keine Alternative „GEGEN“ Deutschland brauchen, dass wir der Alternative das „FÜR“ wegnehmen, damit unsere Texte nicht noch den Algorithmen derer nutzen, deren Erstarken wir doch verringern möchten.
Können Sie, Herr Merz, dies nun klar bekräftigen und auch wirklich meinen? Und können Sie Alle bitte, Herr Lindner, nicht weiter der Weimarer Republik mit kleinen Scharmützeln nacheifern? Bitte?
Am Weltfrauentag fällt mir ein, dass es die Künstler und die Frauen immer brauchte, um wieder das Ruder herumzureißen, sowie Deutschland nicht wieder so schnell aufgebaut worden wäre: Ohne die Trümmerfrauen.
Die Alternative gegen Deutschland tut so, als würde sie der Regierung nur mit dem Lineal auf die Finger hauen wollen. Nur ein kleines bisschen, wie der Oberlehrer. Und die Protestwählern argumentieren eifrig so mit Ihnen mit. Tatsächlich wäre sie nicht regierungsfähig. Tatsächlich reißen sie die Mauern und das ganze Dach des Klassenzimmers und alles „mit dem Hintern“ ein, was mühsam an gemeinsam Gelebten aufgebaut wurde: Mit ihrer Polemik, mit ihrer merkwürdigen Beteiligung an Bauernprotesten, EU-Wahlen mit DExit-Aussichten und vielen Unwörtern und Untaten, die die deutsche Sprache und uns den Magen umdrehen. Und wer muss es am Ende wieder richten: Wir, Frauen. So oder So. Lieber SO!
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